Jungen Menschen mit Fluchterfahrung bieten wir im Projekt „Redaktion PLUS“ Mitarbeit in unseren medienkompetenzfördernden Lehr- und Lernredaktionen townload-tv.de, MIG Mirror und dem YES Magazin an.
Hierbei betreuen, unterstützen und fördern wir Jugendliche mit Fluchterfahrung gezielt durch den Einsatz von zusätzlichem Betreuungspersonal (Einsatz von mz:R Angestellten bzw. unterstützt von von Honorarkräften) im eigentlichen Workshopverlauf unserer Lehr- und Lernredaktionen und weitergehend auch durch speziell abgestimmte Workshop-Inhalte & Materialien sowie zusätzliche Ergänzungsangebote im Vorfeld & Nachgang zu den regulären Angeboten. Im Einzelfall kann dies eine ausführliche Eingangs-Beratung bis hin zu einem individuellen Coaching (oder ein Probearbeits- bzw. Probeworkshoptag) im Vorfeld des eigentlichen Workshopangebots beinhalten.
Ziel ist es, Jugendlichen mit Fluchterfahrung Begegnungen mit Menschen der Mehrheitsgesellschaft im lokalen oder regionalen Rahmen zu ermöglichen. Dies geschieht durch die gemeinsame Arbeit an einem Medienprodukt und durch gemeinsames Lernen in unseren Workshop-Arrangements (peer-group Ansatz). Jugendliche arbeiten in gemischten kleinen Redaktions- bzw. Produktionsteams von 3-6 Teilnehmenden. Menschen mit und ohne Fluchterfahrung erarbeiten hier gemeinsam Medienbeiträge aus den Themenkreisen Kultur, Wissenschaft, (Stadt-) Gesellschaft, Migration. Ziel ist es, die Fach- und Methodenkompetenz der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis hin zur Selbstständigkeit zu erweitern und sie zu befähigen, Medien bewusster zu erleben, kritisch zu hinterfragen und eigenständig erstellen zu können. „Redaktion PLUS“ bietet zudem auch ganz praktische Förderwerkzeuge an: Orientierungshilfe, Sprachförderung, ggf. auch Biographiearbeit.
Ein durch Fachkräfte angestoßener und moderierter Austausch auf Augenhöhe über gesellschaftliche, demokratische, kulturelle Fragestellungen im geschützten Workshoprahmen soll die Orientierung von Menschen mit Fluchterfahrung in der (Stadt-)Gesellschaft unterstützen. Erzählt und veröffentlicht werden gemeinsam recherchierte und selbstständig realisierte (migrantische) Ruhrgebietsgeschichten. Hierbei setzt das Projekt an den Interessen und an der Lebens- und Erfahrungswelt von jungen Menschen mit Fluchterfahrung an. Exkursionen zu relevanten Orten der Stadtgesellschaft bzw. Gesprächs-, Interview- und Beratungsangebote werden vorgestellt, vermittelt und realisiert.
Sprachliche Kompetenz wird durch gezielte Nutzung von mz:R Sprecherkabine / Tonstudio im Zuge der Beitragserstellung individuell geschärft und gefördert. Zudem kann auch mittels familienbiografischer Interviewprojekte erkundet und dokumentiert werden, wie sich migrantische Geschichte(n) erzählen lassen. Auch hierbei besteht ein Angebot der Veröffentlichung – je nach individuellem Charakter der Interviews kann aber auch auf eine Veröffentlichung verzichtet werden. Es stehen – insbesondere bei den Familienbiografischen Interviews – die Methode und die Prozessbegleitung der Jugendlichen im Vordergrund.