Die Einrichtung wird täglich von bis zu 50 Jugendlichen besucht und ist auch ein großer Anlaufpunkt für geflüchtete Jugendliche in der Stadt Recklinghausen. In den letzten drei Jahren ist besonders die Arbeit mit Geflüchteten zu einem Herzstück unserer Arbeit geworden. Die Erfahrungen die unsere Jugendlichen in den letzten beiden Jahren im Umgang mit digitalen Medien gemacht haben, haben dafür gesorgt, dass es eine eindeutige Abkehr von einer reinen Konsumnutzung der Medien gegeben hat. Immer wieder wird experimentiert welche Möglichkeiten die Geräte hergeben. Gerade der Lockdown und die Folgen für Kinder und Jugendliche in und auf ihre Lebenswelten haben gezeigt, wie notwendig auch ein digitales Standbein für die Jugendarbeit ist. Durch dieses Standbein waren ein regelmäßiger Kontakt und auch die Durchführung von Projekten möglich.
Das ganz Jahr 2021 stand, wie in allen Bereichen, natürlich unter dem Eindruck der Coronapandemie und den mit ihr verbundenen Einschränkungen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Das machte es notwendig neue bzw. andere Wege zu gehen und viele neue Ideen und Ansätze zu entwickeln. Bis Mitte März gab es lediglich punktuelle Projektbausteine, da durch den Lockdown zu Beginn des Jahres viele Probleme in der Kommunikation bestanden. Um Kontakt zu halten, wurde auf digitale Plattformen wie Discord oder Konferenztechnik wie Zoom zurückgegriffen. In der Folge der ersten Öffnungsschritte wurde das Projekt wieder hochgefahren. Sehr schnell wurden die ersten Sendungen live gestreamt und Videos produziert. Die Lockerungen im Sommer ließen wieder Treffen und arbeiten in Präsenz zu. Diese wurden direkt genutzt, um aus den Erfahrungen des Lockdowns ein System und eine Angebotsstruktur für einen möglichen zweiten Lockdown zu entwickeln. Es wurde in der Folge mit vielen digitalen Medien gearbeitet. Es entstanden Podcasts, Kurzvideos und selbst gestaltete Fotobücher. Die Fotobücher entstanden in einem Workshop und wurde von einem Designstudio erstellt. Die einzelnen Teilprojekte wurden zum Ende des Jahres im Rahmen eines Tags der offenen Tür präsentiert.
Insgesamt nahmen im Laufe des Jahres 35 Jugendliche an dem Projekt teil. Davon hatten 24 eine Fluchtgeschichte. Von den Teilnehmern waren 12 Mädchen, die teilweise gemeinsam mit den Jungen aber auch teilweise allein an dem Projekt gearbeitet haben.