Das Jugendzentrum St. Cassius und der Jugendmigrationsdienst werden seit 2015 vermehrt auch von Jugendlichen mit Fluchterfahrung (zum Großteil aus Syrien, Afghanistan und Eritrea) aufgesucht. Knapp 98% der Stammbesuchenden haben einen Migrationshintergrund. Unser medienpädagogisches Projekt knüpft konsequent an die Lebenswelten der Jugendlichen, die bereits den Weg ins Jugendzentrum oder den Jugendmigrationsdienst finden, an. Facebook, Email, Instagram und WhatsApp sind Kommunikationsmittel in die Heimat, aber auch vor Ort und werden von den Jugendlichen auch im Offenen Treff selbstverständlich genutzt. Es entspricht unserem niederschwelligen, pädagogisch-offenen Ansatz diese „Lebenswelten“ aufzugreifen. Gerade durch die Corona-Pandemie ist die Wichtigkeit zum Zugang zu digitalen Medien noch einmal besonders deutlich geworden. Jugendliche, die keine Zugänge dazu haben, waren während des Lockdowns nicht nur hinsichtlich des Schulunterrichts, sondern auch in Bezug auf Freizeitpädagogik stark benachteiligt. Das Projekt soll bestehendes Wissen über digitale Tools aufgreifen und vertiefen, sodass dieser Benachteiligung entgegengewirkt werden kann.
Innerhalb der letzten vier Jahre hat sich eine enge Kooperation zu bonn.digital einem lokalen Unternehmen, welches sich innovativ für digitale Vernetzungsprozesse einsetzt ergeben. Über bonn.digital gewinnen wir einen Großteil unserer Referent*innen. Während der regulären Öffnungszeiten (Mo bis Freitag 12 bis 22 Uhr) sollen innerhalb von aufeinanderfolgen Wochen unterschiedliche, niederschwellige medienpädagogische Kursangebote initiiert werden.
Die bestehende und früchtetragende Kooperation mit bonn.digital wurde aufrechterhalten. Mit ihnen haben wir wertvolle Kooperationspartner gefunden, mit denen es auch während der Pandemie problemlos möglich war, eine Projektwoche zu organisieren und durchzuführen.
Zielsetzung:
- Spielerisches Kennenlernen eines realitätsnahen und praxisorientierten Umgangs mit digitalen Medien und Werkzeugen
- Förderung der Kreativität
- Bewusstwerden über den positiven Einfluss von der Nutzung moderner Medien auf ein gesellschaftliches Miteinander oder die eigene berufliche Zukunft
- Erwerb Digitaler Kompetenzen
- Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Themen, wie z.B. der Corona Pandemie, Fake News und Verschwörungstheorien
Um die Ziele des Projekts, einen praxisorientierten Umgang der Jugendlichen mit Medien sowie die Förderung der Kreativität und Stärkung der Jugendlichen zu erreichen, konzipierten wir gemeinsam mit bonn.digital eine digitale Projektwoche. Im Rahmen dieser Projektwoche sollten die jungen Menschen verschiedene neue technische Innovationen spielerisch kennenlernen. Es waren Workshops geplant, während denen die Jugendlichen verschiedene technische Geräte und deren Bedeutung kennenlernen und selbst erfahren können. Es wurden grundlegende Fragen beantwortet wie: „Was ist das?“; „Wofür wird es genutzt?“ und „Wofür kann ich das gebrauchen?“.
Umsetzung:
Die Workshops wurden in den zwei Hersbstferienwochen im Oktober 2021 durchgeführt, vom 11.10. – 22.10.2021. In dieser Zeit wurden 4 Workshops umgesetzt zu den Themen:
- Kollaboratives Gaming
- 3D-Druck
- Filmen mit Drohne
- Virtual Reality Games