In den Osterferien fand ein Escape Room Projekt mit sieben Teilnehmer*innen statt. Der erste Tag führte mit vielen praktischen Beispielen und Tipps in die Welt der Escape Spiele ein. Wir beschäftigen uns mit Rätselschriften, unterschiedlichen Rätselarten, Storytelling und Dekorationsideen. Die Teilnehmenden lösten dabei immer wieder kleine Rätsel, entwickelten bereits erste eigene Rätselaufgaben und stellten sie der Gruppe.
Im nächsten Schritt entwickelten alle gemeinsam die Geschichte einer neuen Dimension, in der die vier Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft wieder vereint werden mussten. Ziel des Escape Rooms sollte ein Schlüssel sein, den man durch die unterschiedliche Rätselaufgaben finden und der die Elemente vereinen und die Spielenden wieder zurück in ihre heimatliche Dimension bringen würde. Um die Rahmengeschichte der Dimensionen zu vermitteln, nutzten die Teilnehmenden selbstinszenierte Audiosequenzen, die mit atmosphärischer Musik untermalt und an verschiedenen Stellen eingespielt wurden.
Die Gruppe teilte sich je nach Vorlieben in die einzelnen Aufgaben auf. Einige kümmerten sich um die Rätsel, während andere sich Gedanken um Dekorationen machten. Da uns Material und auch eine Werkstatt zur Verfügung standen, kamen die Teilnehmer*innen in einen fließenden und motivierten Schaffensprozess. Es wurde gebaut, gemalt, beleuchtet und Rätsel entwickelt, sodass ein Raum mit vielseitigen und teilweise verzwickten Aufgaben entstand. Regelmäßig kam die Gruppe zusammen, um sich gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen.
Am 4. Tag wurden die letzten Requisiten gebastelt, Rätsel fertig gestellt und der Vorraum mit UV-Licht in Szene gesetzt. Bei der Präsentation erzählten die Jugendlichen, wie sie die Woche erlebt haben und was ihren Escape Room so besonders macht. Als Premiere konnten die Eltern, Geschwister und Großeltern den Escape Room spielen und waren begeistert. Die Rätsel wurden alle gelöst, wenn auch manchmal nicht in der geplanten Reihenfolge. Auch das war für die Jugendlichen spannend zu beobachten und zum Teil schwer auszuhalten, sich als stumme Beobachter*innen nur bei Problemen und Fragen einzumischen. Der Escape Room ist mobil und kann, wenn die Räumlichkeiten es erlauben, an unterschiedlichen Orten wieder aufgebaut und gespielt werden.
Das Projekt hat im Laufe der Woche eine positive Eigendynamik entwickelt und somit fast alle gut und mit Spaß mitgenommen. Es gab einen Jungen, der leider wenig motiviert werden konnte und erst gegen Ende in die Präsentation eingebracht hat. Zwischendurch war es eine echte Herausforderung diese negativen Impulse aufzufangen und nicht auf die Gruppe überspringen zu lassen.
Keiner der Teilnehmer*innen hatte zuvor einen Escape Room besucht oder ein Escapespiel gespielt. Trotzdem verstanden alle schnell das Prinzip der eingebetteten Geschichte und den notwendigen Zusammenhang der Rätsel. Es war beeindruckend, wie schnell sich die Gruppe auf eine interessante und durchaus schlüssige, fantasievolle Geschichte einigen konnte. Auch die Herausforderung möglichst viele Rätselarten für unterschiedliche Rätseltypen einzubinden haben die Jugendlichen sehr kreativ gemeistert. Somit war die später spielende Premierengruppe aus Verwandten und Freunden begeistert.