Bundesverband Jugend und Film

LAG LM als Landesverband NRW beim BJF

Als LAG LM sind wir politische und inhaltliche Interessenvertretung der Medienarbeit und Medienbildung in NRW. In Kooperation mit anderen Akteuren setzen wir uns für die Förderung und Weiterentwicklung medienpädagogischer Konzepte, Strukturen und Projekte ein. So sind wir unter anderem als Landesverband NRW im Bundesverband Jugend und Film e.V. tätig und führen regelmäßig Workshops zur Filmbildung durch.

BJF-Workshop in den Osterferien 2024

Auch in diesem Jahr durften wir mit finanzieller Unterstützung des BJF zwei Workshops mit Kindern und Jugendlichen zur Filmbildung umsetzen. In Kooperation mit unseren Netzwerkpartner*innen der Inklusiven OT Ohmstraße wurde die erfolgreiche Workshop-Reihe Vielfalt in Film und Fernsehen – So wollen wir gezeigt werden fortgeführt. In den beiden Workshops in den Oster- und Herbstferien wurden verschiedene Diskriminierungskategorien besprochen und anschließend gemeinsam ein Film geschaut und daraufhin analysiert, inwieweit diese Kategorien darin dargestellt werden.

Der Workshop in den Osterferien richtete sich an Kinder zwischen 9 und 11 Jahren mit und ohne Behinderungen. Zu Beginn wurde gemeinsam mit den Teilnehmenden die Tagesplanung besprochen, wobei die Kinder ihre Wünsche für den Workshop einbringen konnten. Dann ging es ans Eingemachte. Zunächst wurden die Begriffe Vielfalt und Diversität besprochen. Dafür wurden Plakate für die Begriffe erstellt, welche mit eignen Vorstellungen der Begriffe, als auch mit Definitionen und Bildern aus dem Internet gefüllt wurden.
Dadurch wurde eine Grundlage für Gespräche über verschiedene Vielfaltskategorien und persönliche Erfahrungen der Kinder geschaffen.

Gemeinsam wurde der Film Auf Augenhöhe (Evi Goldbrunner, Joachim Dollhopf, Deutschland, 2016) angesehen, welcher im Anschluss auf die zuvor erarbeiteten Vielfaltskategorien analysiert werden sollte. Bereits während des Films tauschten sich die Teilnehmenden untereinander aus. Eine Teilnehmerin äußerte: “Im Fernsehen werden Menschen mit Behinderung immer komisch dargestellt. Als wären sie anders.” Die anderen Kinder stimmten ihr zu. Am Ende des Films recherchierten die Teilnehmenden die Schauspieler und stellten fest: “Der Mann ist wirklich kleinwüchsig – endlich nicht nur so getan!”

Nachdem die zuvor erarbeiteten Vielfaltskategorien besprochen waren, wurde der Film abschließend als nicht besonders vielfältig und uninteressant bewertet, da er sich in die Länge zog und als langweilig empfunden wurde.
Für die abschließende Arbeit am eigenen Filmen wurde die Gruppe aufgeteilt. Jede Gruppe überlegte sich eine kurze Geschichte, welche dann mithilfe der zuvor gezeigten App als Film erstellt wurde.

BJF Workshop in den Herbstferien 2024

Der zweite Workshop in den Herbstferien richtete sich an Jugendliche ab 12 Jahren mit und ohne Behinderung. Um locker in den Tag zu starten, gab es ein schnelles Kennenlernspiel. Danach ging es kreativ weiter: Die Jugendlichen gestalteten gemeinsam ein großes Plakat. Darauf hielten sie fest, was für sie einen richtig guten Film ausmacht und was sie unter Vielfalt verstehen. In lebhaften Diskussionen wurden verschiedene Vielfaltskategorien zusammengetragen und Kriterien entwickelt, die später auf die Filmbeispiele angewendet werden sollten.

Die Gruppe einigte sich darauf, eine Art Interview zu drehen, in dem sie ihre Filmkritiken und ihre Vorstellungen von einem sensibleren Umgang mit wichtigen Themen einbringen wollten. Sie diskutierten angeregt darüber, was in Filmen oft fehlt oder problematisch dargestellt wird, und entwickelten gemeinsam Ideen, wie Inklusion und Diversität besser und authentischer repräsentiert werden könnten. Es wurde schnell klar, dass sie klare Botschaften setzen und Themen ansprechen wollten, die in der Filmbranche häufig untergehen.

Danach schaute die Gruppe den Film Freibad (Doris Dörrie, Deutschland, 2022), der sich ebenfalls mit den Themen Vielfalt und Inklusion auseinandersetzt. Sie analysierten aufmerksam, welche Darstellungen von Diversität es im Film gab, und merkten kritisch an, dass viele ihrer Erwartungen nicht erfüllt wurden. Die einseitige Darstellung wurde heftig diskutiert, und die Jugendlichen waren sich einig: „Das geht besser!“ Einer der Teilnehmenden meinte begeistert: „Das müssen wir in unserem eigenen Film deutlich benennen!“ Prompt bekamen sie iPads, ein Stativ und ein Mikrofon in die Hand
gedrückt, und die kreative Arbeit begann.

Nachdem die Aufnahmen im Kasten waren, schnitten die Jugendlichen das Video und unterlegten es mit Musik. Die Stimmung war ausgelassen, aber produktiv. „Lass uns noch Untertitel machen, für alle!“, schlug Chayenne vor, und die Gruppe war sofort begeistert von der Idee. Mit viel Engagement wurde das gesamte Video mit Untertiteln versehen, damit es für alle, ob hörend oder nicht, gut verständlich war.

Kontakt und Ansprechpartnerin bei der LAG LM:
Rebecca Hipp, hipp(at)medienarbeit-nrw.de, Telefon: 0203 / 418676-83