Im Projekt „Instrumensch: Beats for Peace“ beschäftigen sich Jugendliche und junge Geflüchtete filmisch wie musikalisch mit dem Thema Frieden. Zielgruppe sind 15 – 25 Teilnehmende im Alter von 10 – 20 Jahren aus unserer OT Take Five sowie Jugendliche aus Flüchtlingsunterkünften.
Das Bedürfnis nach Sicherheit ist eines der wichtigsten Grundbedürfnisse des Menschen. Doch seit Längerem leben wir in unsicheren Zeiten: Kriege, Flucht, Pandemie, Menschen zwischen Existenzangst und Überlebenskampf. Der Wunsch nach Frieden wird bei unseren Besuchenden immer lauter. Unser Projekt setzt an diesem Grundbedürfnis an und versucht einen kreativen Zugang zum Thema zu finden sowie Austausch zwischen den Besuchenden zu fördern. Die Beobachtungen zeigen, dass ein Großteil der Besuchenden mit Hilfe traditioneller Musik aus den jeweiligen Heimaten versucht zur Ruhe zu kommen, dem Alltag zu entfliehen und Schreckensnachrichten für einen Moment zu vergessen. Gleichzeitig kommen sie gerade dann oftmals ins Gespräch über genau diese Themen und versuchen sich gegenseitig Strategien zum Abschalten zu empfehlen.
Die Wortneuschöpfung „Instrumensch“ bestehend aus den Worten „Instrument“ und „Mensch“ steht symbolisch dafür, dass jeder Mensch, sich metaphorisch gesehen als Instrument verstehen und dadurch seinen eigenen Ton angeben kann. Bezieht man die Metapher der Musik auf das eigene Leben, so schreibt jedes einzelne Individuum seinen eigenen Soundtrack. Durch das Erstellen eigener Musikstücke mithilfe leicht zugänglicher Hard- und Software und inspiriert durch traditionelle Klänge der jeweiligen Heimat können die Teilnehmenden auf kreative Weise ihre Gedanken und Gefühle ausdrücken und verarbeiten. Diese spannenden Prozesse werden filmisch festgehalten und am Ende in einer Kurzdokumentation zusammengefasst und präsentiert.
Gruppenarbeit in Videoworkshops stehen im Vordergrund. Die Jugendlichen selbst sind Akteure, Kameraleute, Regisseure, Drehbuchautor*innen und Cutter und erlangen Kenntnisse im Storytelling sowie der Bildbearbeitung. Darüber hinaus werden durch die Gruppenarbeit sozialen Kompetenzen, aber auch Verbindlichkeit, Respekt und Durchhaltevermögen gefördert.