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Inklusive rezeptive Filmarbeit

Vorwort

Die nicht gewerbliche Filmarbeit unterliegt seit Längerem einem steten Wandel. Die rezeptive Filmarbeit, einst Schwerpunkt der medien-pädagogischen Jugendarbeit, muss heutzutage angesichts der Bandbreiteneuer Medien und inhaltlicher Ausrichtungen hart um ihren Platz in der Jugendmedienarbeit kämpfen. Erfreulicherweise entwickelt sich im soziokulturellen Bereich dennoch eine mannigfache Filmarbeit – auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene werden jährlich eine fast unüberschaubare Anzahl von Filmwochen bzw. Filmveranstaltungen mit einem inhaltlich und genremäßig vielfältig gefächerten Filmangebot durchgeführt. Es sei beispielsweise auf das Angebot der Filmwerkstätten und der Werkstatt der Jungen Filmszene hingewiesen.

Mit der vorliegenden Ausgabe der interaktiv plus möchten wir den Fokus von Jugendlichen und Organisatoren bei ihrer rezeptiven Filmarbeit auf die Inklusion lenken. Mit den hier zusammengetragenen Erfahrungen, Hinweisen und Tipps geben wir euch Impulse für eine inklusive rezeptive Filmarbeit.

 

Bunt bemalte Hände formen einen Rahmen. In der Mitte steht 'Inklusive rezeptive Filmarbeit'.

Carola Wernings Beitrag Barrierefreies Kino heute – Gutes Kino für Menschen mit Behinderung zeigt die Möglichkeiten für hör- und sehbehinderte Jugendliche, am öffentlichen filmkulturellen Geschehen teilzunehmen auf. Relevant sind zum einen die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen: Seit 2013 müssen Filme, die von der Filmförderungsanstalt (FFA) oder vom Deutschen Filmförderfonds (DFFF) gefördert werden, barrierefrei sein und die technischen Voraussetzungen erfüllen, um diese in Form von Smartphone- und Tablet-Apps wie Starks und Greta, zu erleben. An dieser Stelle muss klargestellt werden, dass leider nicht alle Filme, die in unseren Kinos anlaufen, mithilfe der beiden genannten Apps für hör- und sehbehinderte Menschen zur Verfügung stehen. Ergänzend haben wir in diesem Beitrag die wichtigsten Punktezusammengestellt, was bei der rezeptiven Filmarbeit mit inklusiven Gruppen zu beachten ist. In der filmkulturellen Filmarbeit lässt sich in den letzten Jahren eine ansteigende Sensibilisierung für Inklusion feststellen. Das äußert sich dadurch, dass Veranstalter beispielsweise zunehmend auf barrierefreie Zugänge achten und das Filmangebot für Menschen mit Behinderung erweitern. In unserem zweiten Beitrag wird die inklusive rezeptive filmpädagogische Arbeit aus dem Segment der nicht gewerblichen Filmarbeit beleuchtet. Der Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF) ist einzigartig in Deutschland und steht seit fast fünfzig Jahren für das Engagement für die nicht gewerbliche Filmarbeit.

Reinhold T. Schöffel und Philipp Aubel skizzieren den Status quo der Inklusion in der Jungen Filmszene im BJF. Der BJF erweitert in der Clubfilmothek das Angebot für die inklusive rezeptive Filmarbeit beständig aus. Für das Gelingen eines inklusiven Filmfestivals wurden in der Werkstatt der Jungen Filmszene Kriterien entwickelt bzw. festgelegt, die natürlich auch für andere Akteure der rezeptiven Filmarbeit Gültigkeit haben. Unter Tipps und Hinweise möchten exemplarisch auf zwei Broschüren und fünf inklusive rezeptive Filmveranstaltungen bzw. Filmprojektehinweisen. In den Broschüren finden sich eine Fülle von Praxisbeispielen, Hinweisen und Links, die den interessierten Leser erschöpfend informieren und zu weiteren vertiefenden Recherchen führen. Außerdem haben wir dort Projektbeispiele und Kontaktdaten zusammengetragen, die zur Nachahmung inklusiver rezeptiver Filmarbeit anregen sollen.

Barrierefreies Kino heute

Barrierefreiheit bedeutet, Menschen mit Behinderung den gleichen Zugang zu ermöglichen wie allen anderen. Für barrierefreies Kino ist natürlich bauliche Barrierefreiheit eine wichtige Voraussetzung. Menschen, die einen Rollstuhl nutzen, machen hier wiederholt die Erfahrung, dass längst nicht alle Kinosäle barrierefrei zugänglich sind. Wenn doch, gibt es nur eine sehr begrenzte Anzahl von Rollstuhlplätzen, und diese sind häufig in der ersten Reihe ganz am Rand. Einfachmal so ins Kino ist also für mobilitätseingeschränkte Menschen nicht drin, eine Vorab-Recherche bzw.-Erkundigung in jedem Fall Pflicht. Dies wird sich so schnell nicht ändern, denn auch mit der Novellierung des Bundesgleichstellungsgesetzes 2016 wurde die private Wirtschaft nicht verpflichtet, ihre Angebote barrierefrei zu gestalten.

Seit 2013 müssen alle Filme, die von der Filmförderungsanstalt (FFA) oder vom Deutschen Filmförderfonds (DFFF) gefördert werden, barrierefrei sein. Anders sieht es beim Thema audiovisuelle Zugänglichkeit aus: Seit 2013 müssen alle Filme, die von der Filmförderungsanstalt (FFA) oder vom Deutschen Filmförderfonds (DFFF) gefördert werden, barrierefrei sein. Das heißt: Es müssen Untertitel und Audiodeskriptionen für hör- und sehbehinderte Menschen erstellt werden.

Hörbehinderte Menschen können sich theoretisch über eine große Auswahl an untertitelten Filmen und Serienfreuen: Viele Filme auf DVD sind mit Untertiteln verfügbar, oft zusätzlich in mehreren Sprachen. Zielgruppensind dabei nicht nur Menschen mit Hörbehinderung, sondern des Weiteren solche, die Filme in Originalsprache mit Untertiteln schauen wollen oder müssen. Zum Beispiel, weil es keine in ihrer Landessprache synchronisierte Fassung gibt oder, weil sie den Film auf einem Endgerät ohne Audioausgabe rezipieren.

Praktisch nutzt das üppige Vorhandensein von Untertitel-Dateienhörbehinderten Menschen nichts, wenn diese bei öffentlichen Aufführungen nicht zur Verfügung gestellt werden. In großen Städten gibt es zwar häufig noch ausreichend Programmkinos, die Filme in Originalsprache mit Untertiteln ausstrahlen, so, dass Hörbehinderte eine gewisse Auswahl haben. In den großen Kinoketten und in Städten mit weniger ambitionierter Kinoszene gibt es aber meist keine oder nur sehr wenig Angebote.

Ein Argument gegen die Ausstrahlung von Filmen mit Untertiteln ist, dass diese störend und ablenkend seien. Als Alternative werden dann sogenannte Untertitel Brillen vorgeschlagen. Problem ist, dass Kinos diese Brillen vorhalten und zur Verfügung stellen müssen. Eine Lösung hierfür bietet die kostenfreie Smartphone und Tablet-App Starks. Das Prinzip ist so einfach wie überzeugend: Die App sammelt die Untertiteldateienaktueller Kinofilme, die erstellt werden müssen, wenn der Film mit Fördermitteln produziert wurde. Die Untertiteldatei des gewünschten Films kann man dann – am besten über eine WLAN-Verbindung, damit keine Kostenentstehen – auf das Handy oder Tablet herunterladen.

Im Kino benötigt die App keine Internetverbindung, sie funktioniert auch im Flugmodus. Wenn der Film läuft, einfach die App starten und unter „Meine Filme“ den Film auswählen, dessen Untertitel man heruntergeladen hat. Über das Mikro des benutzten Geräts „erkennt“ die App automatisch, an welcher Stelle der Film gerade ist, und spielt die Untertitel dann ab – auf einem schwarzen Display, damit die anderen Zuschauer sich nicht durch den leuchtenden Bildschirm gestört fühlen.

Das funktioniert natürlich auch zu Hause, die App ist jedoch auf eine bestimmte Lautstärke angewiesen. Daher sollte man das Handy so lange direkt neben dem Lautsprecher legen, bis die App die Untertitel synchronisiert hat und anzeigt. Einziges Manko ist, dass man zwischen Smartphone und Kinoleinwand hin und herschauen muss, was bei sehr dialoglastigen Filmen anstrengend sein kann. Eine Datenbrille, so verfügbar, wäre in der Hinsicht komfortabler.

Filme sehen zu können, bedeutet für blinde Menschen nicht nur, kulturell und gesellschaftlich dabei zu sein, sondern auch Wissen zu erhalten, das sich ihnen sonst nicht so einfach erschließen würde, z. B. über Mode oder Einrichtungsstile.

Genau wie Starks funktioniert die Schwester-App: Greta macht die sogenannte Audiodeskription für blinde Menschen verfügbar, die diese im Kino bequem über ihre Smartphone- bzw. Tablet-Kopfhörer hören können. Für Sehende ist es oft überraschend, dass Blinde überhaupt Filme sehen (wollen). Viele sind aber erst später in ihrem Leben erblindet und Filme waren immer Teil ihrer Lebenswelt. Filme sehen zu können, bedeutet für blinde Menschen nicht nur, kulturell und gesellschaftlich dabei zu sein, sondern auch Wissen zu erhalten, das sich ihnen sonst nicht so einfach erschließen würde, z. B. über Mode- oder Einrichtungsstile.

Auf dem Blog von Barbara Fickert kann man sich Einblicke verschaffen, wie blinde Menschen Filme mit Audiodeskription wahrnehmen. Bei einer Audiodeskription werden in einer parallellaufenden Tonspur die visuellen Informationen eines Filmes beschrieben. Diese Beschreibungen werden immer dann abgespielt, wenn gerade niemand etwas sagt. Bedeutungstragende Musik oder Geräusche sollten hörbar bleiben. Der Dialoganteil eines Filmes definiert, wie viel Zeit für die Beschreibung der visuellen Inhalte ist – die Audiodeskription muss sich also auf das Wesentliche beschränken.

Gleichzeitig soll sie so formuliert sein, dass die Filmatmosphäre für Nicht Sehende rüberkommt. Das macht das Erstellen von Audiodeskriptionen einerseits zu einer anspruchsvollen, andererseits aber auch zu einer spannenden, weil kreativen Leistung. Diese sollte idealerweise im Team mit einer blinden Person erbracht werden, denn sehende Menschen haben oft keine Vorstellung davon, welche mentalen „Bilder“ bei blinden Menschen durch welche komprimierten Informationen erzeugt werden können. Aufgrund des Aufwands sowie der Tatsache, dass die Zielgruppe für Audiodeskription weitaus kleiner ist als die für Untertitel, hat die Erstellung von Audiodeskriptionen erst seit der Filmfördergesetznovellierung 2013 richtig Fahrt aufgenommen. Verfügbare Audiodeskriptionen für aktuelle Kinofilme kann man entweder in der Greta-Datenbank recherchieren oder auf der Seitehoerfilm.info.

Bei hoerfilm.info gibt es darüber hinaus noch Infos, welche Filme im TV mit Audiodeskription ausgestrahlt werden und wie man die Audiodeskription aktiviert. Auf dem heimischen Sofa kann dann jeder, der hören kann, einmal selbst die Augen zumachen und Filme zusammen mit Audiodeskription auf sich wirken lassen, z. B. den sonntäglichen Tatort. Wer schon Filme mit Untertiteln (und in einer Sprache, die er versteht) geschaut hat, dem ist wahrscheinlich aufgefallen, dass viele Untertitel nicht wirklich deckungsgleich sind mit dem, was gesprochen wird. Manchmal gibt es dafür nachvollziehbare Gründe – zum Beispiel, wenn Dialoge gekürzt werden müssen, weil sonst die Untertitel zu lang werden oder zu schnell wechseln. Man geht dabei von einer durchschnittlichen Lesegeschwindigkeit aus, die relativniedrig angesetzt ist, da einige Gebärdensprach- Muttersprachler nicht so schnell lesen können. Aber wenn im Untertitel „Guten Abend“ gewünscht wird, obwohl „Guten Morgen“ gesagt wurde, oder die im Originalfilm eher altmodischen Ausdrücke einfach mal so „modernisiert“ werden, dann ist dies irreführend und ärgerlich.

Ein privater Vergleich bei Netflix zeigt übrigens, dass englische Untertitel zu englischen Serien weitaus häufiger synchron zum Gesagten sind. Seitens der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten gibt es Richtlinien für die Erstellung von Untertiteln und Audiodeskriptionen. Diese Standards bieten allen, die selbst Untertitel und Audiodeskriptionen für ihre audiovisuellen Medien herstellen möchten, eine informative Orientierung, was dabei zu beachten ist.

  • Erkundigen Sie sich vorab, ob alle Teilnehmenden uneingeschränkt audiovisuelle Medien rezipieren können oder ob es Hör- und Seheinschränkungen gibt.
  • Falls ja: Wählen Sie einen Film mit Untertitel oder Audiodeskription. Auf den Seiten hoerfilm.info und www.hoerfilmev.de lassen sich in Hörfilmdatenbanken Filme mit Audiodeskription recherchieren. Untertitel sind meist bei den Produktinfos eines Filmes angegeben.
  • Gerade das Thema Audiodeskription ist spannend, um über verschiedene Formen der Wahrnehmung bzw. die sprachliche Vermittlung von visuellen Eindrücken zu reflektieren, und kann damit ein weiterführendes Thema für eigene Projekte sein. Junge Filmbeschreiber von doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche ist ein Beispiel für so ein Projekt.
  • Fall Sie einen Online-Streaming-Dienst nutzen: Netflix bietet als einziger Anbieter für sein gesamtes Programm Untertitel in verschiedenen Sprachen an.
  • Hörbehinderte Teilnehmende können auf sogenannte erweiterte Untertitel („Untertitel für Hörgeschädigte“) angewiesen sein, die Geräusche, Filmmusik, Musiktexte etc. wiedergeben, sofern diese Elemente für die Filmrezeption wichtig sind.
  • Rezeptive Filmarbeit kann eine gute Methode sein, um sich mit Themen wie Inklusion, Vielfalt, Anders sein etc. auseinanderzusetzen. Die folgenden Materialien können dabei unterstützen:
    • Film (er)leben! Barrierefreie Unterrichtsmaterialien und Filmausschnitte aus 9 Kinderfilmen für inklusive Lerngruppen von der 1. bis zur 6. Klasse von Vision Kino: www.visionkino.de/unterrichtsmaterial/didaktische-dvds/dvd-film-erleben
    • Der Ball / The Ball: Kurzfilm rund um das Thema Freundschaft, Annäherung, nonverbale Kommunikation und Gehörlosigkeit. Die DVD enthält didaktisches Begleitmaterial für Kinder ab Klasse 3: www.methode-film.de/filme/der-ball
    • Der Aufsatz Drama, Scherben, Wunderheilung –Klischees der Behinderung in Film und Fernsehen von Laura Gehlhaar gibt einen guten Einstieg in das Thema Darstellung von Behinderung im Film, der Aufsatzband Bildstörungen. Kranke und Behinderte im Spielfilm bietet eine sehr lesenswerte Vertiefung

Weitere Infos zum Thema Audiodeskription und Untertitel sind in einem Beitrag gebündelt, der im Projekt Nimm! on tour auf dem Blog www.inklusive-medienarbeit.de erschienen ist. Hier findet man einfache Anleitungen und Tutorials, wie man z. B. eigene Videos mit Untertitel und Audiodeskription erstellen kann, Erfahrungs- und Testberichte rund um die Apps Greta und Starks, Recherchemöglichkeiten nach Filmen mit Audiodeskription sowie Medienprojekte rund um Audiodeskription.

Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF)

Der Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF) ist die zentrale Organisation der Kinder- und Jugendfilmarbeit in Deutschland. Als eigenständiger Verband engagiert sich der BJF seit 1970 für die Filminteressen von Kindern und Jugendlichen und fördert durch vielfältige Aktivitäten deren Filmbildung, Kreativität und Kommunikation, kulturelle Teilhabe und Medienkompetenz.

Inklusion im engeren Sinn, verstanden als Möglichkeit, Filmerlebnisse auch für sinnesbeeinträchtigte Menschen anzubieten, steckt in der nicht gewerblichen Kinder- und Jugendfilmarbeit noch in den Anfängen. Bislang gibt es nur für wenige Kinderfilme im nicht gewerblichen Bereich Untertitel und Audiodeskription, die man z. B. über die Apps Greta und Starks zuschalten kann (vgl. Beitrag von Carola Werning). Der BJF erweitert in der Clubfilmothek das Angebot für die inklusive rezeptive Filmarbeit beständig aus.

www.gretaundstarks.de

Mit rund 500 Filmen im Verleih bietet die BJF-Clubfilmothek ein sorgfältig ausgewähltes Programm für Filmveranstaltungen in Jugend-, Kulturarbeit und Schule. Alle Filme sind mit dem Recht zur nicht gewerblichen öffentlichen Vorführung ausgestattet. Sie stehen als DVD und Blu-Ray zur Verfügung, viele sind zum Kauf erhältlich, einige auch zum Download verfügbar. Für die inklusive rezeptive Filmarbeit bietet der BJF-Filmverleih zurzeit an:

  • 18 Filme mit Audiodeskription
  • 25 Filme mit Untertiteln für Hörgeschädigte

In der Edition Durchblick-Filme gibt es zweiDVD-Angebote mit barrierefreier Ausstattung:

  • Das Programm Ich bin jetzt hier! – Dokumentarfilme für Kinder über Flucht und Migration
  • Den Spielfilm Zugvögel – Wenn Freundschaft Flügel verleiht

Beide DVDs verfügen über Untertitel für Hörbeeinträchtigte bzw. Audiodeskriptionen für Menschen ohne bzw. mit eingeschränktem Sehvermögen.

http://clubfilmothek.bjf.info

Eine der wichtigsten Veranstaltungen des BJF ist die Werkstatt der Jungen Filmszene, eines der ältesten Nachwuchsfilmfestivals in Deutschland, das sich an junge Filmemacherinnen und Filmemacher bis zum Alter von 26 Jahren richtet. Vom 18. – 21. Mai 2018findet die 53. Ausgabe statt, präsentiert werden Filme, die in medienpädagogischen oder freien Gruppen als Schülerfilme oder als Hochschulproduktionen entstanden sind.

Die sozialen Backgrounds der Teilnehmenden sind divers: Das Spektrum reicht von bürgerlichen Abiturienten über Jugendliche aus bildungsbenachteiligten Milieus und junge Geflüchtete bis hin zu Hochschulabsolventen, die kurz vor dem Berufseinstieg stehen.

Die Werkstatt der Jungen Filmszene setzt zunehmend inklusive Kriterien um:

  • Barrierefreier Veranstaltungsort.
  • Die Filmgespräche finden auf Augenhöhe statt, unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, Bildungsniveau und Herkunft.
  • Eine gute und entsprechend erfahrene Moderation sorgt für das Gelingen von Filmgesprächen mit Menschen mit Einschränkungen.
  • Das filmische Werk und die Filmschaffenden stehen im Mittelpunkt.
  • Generell gilt, dass jeder Film an sich besonders ist und nicht, weil die Filmschaffenden „besonders“ sind.
  • Wenn Menschen mit Einschränkungen eine Komödie über sich produzieren, dann darf Publikum herzlich lachen.

Tipps und Hinweise

An dieser Stelle möchten wir exemplarisch auf zwei Broschüren und fünf inklusive rezeptive Filmveranstaltungen bzw. Projektehinweisen. In den Broschüren finden sich eine Fülle an Praxisbeispielen, Hinweisen und Links, die jedem Praktiker vor Ort garantiert weiterhelfen werden. Unter Festivals und Filmevents haben wir Projektbeispiele und die Kontaktdaten zusammengetragen, die zur Nachahmung inklusiver rezeptiver Filmarbeit anregen sollen. Unsere Tipps und Hinweise erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Praxisleitfaden Inklusion und Film Methoden, Tipps und Informationen für eine inklusive Filmbildung

Vision Kino gGmbH –Netzwerk für Film- und Medienkompetenz (Hrsg.)
Sarah Duve (V.i.S.d.P.)
Große Präsidentenstr.
910178 Berlin
Tel. 030 / 27 57 75 71
Fax 030 / 27 57 75 70
info@visionkino.de

Inklusive Filmbildung
Kinofenster-Dossier: Mitten in derGesellschaft? – Inklusive Filmbildung und die Darstellung von Menschen mit Behinderung im deutschen Film
Bundeszentrale für politische Bildung / bpb, Fachbereich Multimedia (Hrsg.)
Adenauerallee 86
53115 Bonn
Tel. 0228 / 99 51 50
info@bpb.de
www.kinofenster.de

Look & Roll
Be- und Enthinderung im Kurzfilm Liebe und Freundschaft (2016)
www.Rollipop.org
www.Lookandroll.ch

KLAPPE AUF! Kurzfilmfestival
Postfach 95 02 26
21129 Hamburg
Tel. 040 / 38 67 78 86
info@klappe-auf.com
www.klappe-auf.com

No Limits – Filmfest der Inklusion
Landeshauptstadt Wiesbaden,
Körperschaft des öffentlichen Rechts,
Kulturamt (Hrsg.)
Schillerplatz 1–2
65185 Wiesbaden
Tel. 06 11 / 31 47 09
Fax 06 11 / 31 39 61
caligari@wiesbaden.de
www.wiesbaden.de

Kontakt und Ansprechpartner:

Philipp Aubel, Projektleiter Junge Filmszene im Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF)

Reinhold T. Schöffel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Jugend und Film e.V. (BJF)
www.bjf.info · www.jungefilmszene.de

Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF)
Fahrgasse 89 · 60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069 / 631 27 23 · Fax: 069 / 631 29 22
mail@bjf.info

Carola Werning
arbeitet als Redakteurin und pädagogische Mitarbeiterin für barrierefrei kommunizieren! der tjfbg gGmbH und als Projektassistentin im Netzwerk Inklusion mit Medien – Nimm!

Reinhold T. Schöffel
Geschäftsführer des Bundesverbandes Jugend und Film e.V. (BJF)

Philipp Aubel
Projektleiter Junge Filmszene im Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF)